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Discorso

Dipartimento dell'educazione, della cultura e dello sport

30 settembre 2025

Discorso

Dipartimento dell'educazione, della cultura e dello sport

30 settembre 2025

Intervento della Consigliera di Stato Marina Carobbio Guscetti all'Assemblea annuale delle rappresentanti e dei rappresentanti cantonali della Conferenza svizzera della formazione continua


– Fa stato il discorso orale –

Gentili Signore e gentili Signori,

è per me un vero piacere portare il mio saluto – in qualità di direttrice del Dipartimento dell’educazione, della cultura e dello sport – a questa assemblea, che annualmente riunisce le rappresentanti e i rappresentanti cantonali per un momento prezioso di confronto e riflessione sulla formazione continua e sul tema specifico delle competenze di base.

Es handelt sich um einen grundlegenden Bereich für die persönliche, berufliche und gesellschaftliche Entwicklung. Er ist entscheidend dafür, dass jede Bürgerin und jeder Bürger ihre oder seine Rolle als aktive Mitglieder unserer Gemeinschaft vollumfänglich wahrnehmen kann.

Zunächst möchte ich Ihnen, den Fachfrauen und Fachmännern in diesem Bereich, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. In Ihren Kantonen setzen Sie sich tagtäglich dafür ein, dass alle Menschen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung erhalten – und damit zu echten Chancen auf Teilhabe.

Erlauben Sie mir, den Blick auf den Grundkompetenzen zu lenken, die einen sehr wichtigen Bestandteil der Weiterbildung darstellen. Nach Bundesrecht umfassen die Grundkompetenzen das Lesen, das Schreiben, den mündlichen Ausdruck in der Landessprache, das Rechnen sowie den Umgang mit digitalen Technologien. Wir wissen: Diese Fähigkeiten sind nicht nur der Schlüssel zur sozialen Inklusion – sie sind auch unverzichtbare Voraussetzungen, um am gesellschaftlichen Leben und am Arbeitsmarkt aktiv teilzuhaben. Dieses Prinzip wird auch von der Bundesverfassung selbst bekräftigt, die in Artikel 41 allen das Recht auf Bildung und Weiterbildung zuspricht.

Notre Canton s’engage sur ce terrain depuis 1998, année de l’entrée en vigueur de la Loi sur l’orientation scolaire et professionnelle ainsi que sur la formation professionnelle et continue (Lorform). Cette loi cantonale réaffirme avec force l’importance de la formation continue, en portant une attention particulière aux publics les plus fragiles, comme l’indiquent déjà ses premiers articles. Elle souligne l’engagement du Canton à adopter des mesures « en faveur de régions ou de groupes défavorisés » (article 6), et rappelle que « la formation continue a pour but de susciter et de satisfaire de manière dynamique des intérêts culturels, civiques et politiques, qu’ils concernent une profession spécifique – et dans ce cas avec la reconnaissance qui s’impose – ou qu’ils répondent à d’autres besoins » (article 16).

Dans la pratique, le Règlement sur la formation professionnelle et continue ne se limite pas à confirmer le soutien du Canton à la formation continue dans son ensemble. Depuis 2017 – année de l’adoption de la Loi fédérale sur la formation continue – il intègre également les principes relatifs à l’acquisition et au maintien des compétences de base des adultes (article 69a). Ces compétences représentent des prérequis essentiels pour participer pleinement à l’apprentissage tout au long de la vie. Cet apprentissage permanent n’est pas seulement une opportunité précieuse : il constitue une véritable nécessité, rappelée déjà par la stratégie de Lisbonne du Conseil européen en 2000, qui a promu le concept de l’apprentissage tout au long de la vie.

Già nel 2011 il Cantone Ticino aveva avviato un’azione più strutturata nel campo delle competenze di base aderendo al progetto nazionale GO promosso dalla Federazione svizzera per la formazione continua (FSEA). Da allora, l’Ufficio della formazione continua e dell’innovazione del Dipartimento ha condotto analisi dei bisogni, azioni di sensibilizzazione, sostegno all’apprendimento e monitoraggio delle iniziative, ponendo particolare attenzione agli aspetti sociali ed economici della vita quotidiana e sviluppando una rete di enti e servizi sul territorio capaci di intercettare e rispondere al fenomeno.

Grazie a questo impegno, la formazione continua è oggi valorizzata come strumento per promuovere, da un lato, cittadinanza attiva e consapevole; e, dall’altro, per moltiplicare al tempo stesso le opportunità per accrescere le competenze qualificate sul mercato del lavoro. L’offerta si è ampliata per rispondere ai bisogni del territorio e delle persone, integrando percorsi che rafforzano le competenze di base e facilitano l’accesso a qualificazioni professionali. Il Cantone ha così potuto collaborare con la Confederazione, siglando nel 2017 il primo accordo per cofinanziare misure e favorire la nascita di nuovi percorsi formativi.

Die im Zeitraum 2022–2023 erhobenen Daten des Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) geben Anlass zur Sorge. Die Ergebnisse zeigen: Rund 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz weisen in mindestens einem der drei zentralen Bereiche – Lesen, Rechnen oder adaptive Problemlösung – ungenügende Kompetenzen auf. Das entspricht rund 1,67 Millionen Menschen, die im Alltag und Berufsleben mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind. Gleichzeitig liegt unser Land jedoch in allen drei Bereichen über dem OECD-Durchschnitt.

In einer Zeit, die von rasantem technologischem Wandel und tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen geprägt ist, sind solide Grundkompetenzen die Schlüsselressource, um die Komplexität unserer Welt zu verstehen und aktiv mitzugestalten. Für viele Menschen ist der Erwerb dieser Kompetenzen jedoch mit großen Anstrengungen verbunden – und gelingt nur, wenn sie gezielt unterstützt werden. Die Institutionen haben daher die Pflicht, eine inklusive und qualitativ hochwertige Bildung zu fördern und Bildungswege anzubieten, die in der Lage sind, die Bedürfnisse jedes Einzelnen aufzugreifen, die Vielfalt zu würdigen und ein solides Fundament für die Gestaltung des eigenen Lebensprojekts auch nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit zu schaffen.

Im Legislaturprogramm 2023–2027 hat der Kanton Tessin klare Ziele zur Förderung von nachhaltiger Entwicklung, Innovation und sozialer Gerechtigkeit festgelegt, mit besonderem Augenmerk auf die Digitalisierung und die Grundkompetenzen. In diesem Zusammenhang wurde im Mai dieses Jahres – in Fortsetzung einer seit fast einem Jahrzehnt bestehenden Zusammenarbeit – die dritte vierjährige Vereinbarung mit dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation unterzeichnet, die die Umsetzung des Kantonalen Programms zur Förderung und Erhaltung der Grundkompetenzen 2025–2028 vorsieht.

Les réflexions que vous mènerez aujourd’hui sur l’avenir de la formation continue à moyen et long terme nous sont extrêmement précieuses. Elles représentent une occasion unique de partager expériences et bonnes pratiques, mais aussi de nous interroger sur les moyens concrets de rendre les parcours plus accessibles, plus attractifs et plus inclusifs, dans une vision stratégique de la formation tout au long de la vie. Dans ce contexte, l’étude menée par la Fachhochschule Nordwestschweiz sur mandat de la Conférence des directrices et directeurs cantonaux de l’instruction publique – dont j’ai l’honneur de faire partie – apportera des éclairages supplémentaires, des outils et des pistes de réflexion. Ces éléments sont indispensables pour construire un système de formation plus équitable et inclusif, tout en veillant à l’efficacité des actions entreprises. Ils concernent notre présent, mais surtout l’avenir des nouvelles générations.

Je suis convaincue que l’échange et le dialogue d’aujourd’hui constitueront une occasion majeure d’enrichir nos perspectives. Grâce à votre engagement, à votre professionnalisme et à votre dévouement quotidien, je suis certaine que surgiront non seulement des idées innovantes, mais également des propositions concrètes, capables de se traduire en actions efficaces et durables. C’est de cette manière seulement que nous pourrons affronter les défis qui nous attendent, avec détermination, clairvoyance et un sens profond de la responsabilité collective.

Es ist jedoch entscheidend, weiterhin eine angemessene finanzielle Unterstützung für Projekte im Bereich der Grundkompetenzen und der Weiterbildung sicherzustellen. Im Sparpaket des Bundeshaushalts, das ab 2027 in Kraft treten soll, sind leider erhebliche Kürzungen im Bildungsbereich vorgesehen. Diese Reduktionen würden die Bundesbeiträge für Grundkompetenzen und Weiterbildung direkt betreffen, mit einer geschätzten Auswirkung von rund 19 Millionen Franken. Es handelt sich dabei um einen beträchtlichen Betrag, der das Risiko birgt, jahrelange Bemühungen und Investitionen in einem für das ganze Land strategisch wichtigen Bereich zu gefährden – einem Bereich, der zudem grundlegend für den nationalen Zusammenhalt ist.

Hier offenbart sich ein deutlicher Widerspruch: Einerseits wird auf politischer Ebene die Bedeutung von Investitionen in die Grundbildung ausdrücklich betont – mit dem Ziel, Chancengleichheit, soziale Inklusion und wirtschaftliche Teilhabe für alle zu gewährleisten. Andererseits drohen genau diese Grundlagen durch die geplanten Sparmaßnahmen ausgehöhlt zu werden. Die Gefahr ist real, dass bestehende Ungleichheiten im Zugang zu Bildung, Arbeitsmarkt und gesellschaftlicher Partizipation weiter zunehmen.

Die offiziellen Schweizer Daten bestätigen die Tragweite des Problems. Nach Angaben des Bundesamts für Statistik verfügten im Jahr 2023 rund 50 % der Personen, die Sozialhilfe bezogen, über keine oder nur geringe berufliche Qualifikationen. Ebenso zeigen die neuesten Daten zur Arbeitslosigkeit in der Schweiz, dass die Arbeitslosenquote bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung (7,7 %) deutlich höher ist als bei Personen mit tertiären Qualifikationen (3,5 %). Diese Daten machen es deutlich: Grund- und Weiterbildung sind nicht nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Sie sind auch eine Frage der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit und der Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.

En tant que Conseillère d’État et directrice du Département de l’éducation, de la culture et du sport, je regarde avec une grande inquiétude le scénario qui pourrait se profiler. C’est pourquoi nous nous engageons avec fermeté à contrer les mesures d’économie annoncées. Comme Canton, nous avons pris part à la consultation fédérale, en réaffirmant avec force la nécessité absolue de préserver les financements consacrés à la formation de base et continue. Dans le même temps, nous avons exposé les conséquences graves qu’entraîneraient ces coupes, en présentant cette réalité préoccupante également aux représentants tessinois dans les Chambres fédérales, afin qu’ils soient pleinement conscients de l’impact possible et puissent défendre avec conviction la cause de la formation continue et des compétences de base.

Notre objectif est clair : il s’agit de défendre et de consolider un secteur qui constitue l’un des piliers du développement du capital humain et social. Rappelons-le : chaque franc investi dans la formation est un franc investi dans l’avenir du pays – dans sa cohésion interne, dans sa compétitivité, dans sa stabilité et dans sa solidité.

Je réaffirme donc, au nom du Département de l’éducation, de la culture et du sport, notre engagement à soutenir toute initiative visant à renforcer les compétences de base et la formation continue. Notre ambition est de disposer d’un système éducatif véritablement au service de toutes et de tous, un système qui n’exclut personne et ne laisse personne en arrière ; un système qui place la personne – chaque citoyenne, chaque citoyen – au cœur de son action, tout en étant capable de répondre aux besoins de la société contemporaine.

Wir stehen gemeinsam an einem Punkt, an dem Wandel nicht nur möglich, sondern notwendig ist. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen – sei es gesellschaftlich, wirtschaftlich oder technologisch – verlangen neue Antworten. Doch ich bin überzeugt: Genau hier liegt unsere Stärke. In unserem gemeinsamen Dialog, in der Vielfalt unserer Perspektiven und in der Entschlossenheit, nicht beim Alten zu verharren, sondern mutig neue Wege zu denken.

Ich bin überzeugt, dass aus Ihren Überlegungen wertvolle Ideen hervorgehen werden, um unsere gemeinsame Arbeit zu bereichern und neue Wege für eine Zukunft aufzuzeigen, in der jede Bürgerin und jeder Bürger die Mittel hat, ihr bzw. sein Leben in vollem Umfang zu gestalten und zum Gemeinwohl beizutragen.

Vi ringrazio molto e vi auguro buon lavoro.