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Die grenzüberschreitende Bahnverbindung Lugano- Mendrisio-Varese- Malpensa: ein wichtiges Scharnier im neuen regionalen Schnellbahnsystem Tessin-Lombardei (TILO)

01.12.2004

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Die Mobilität wächst weiter. Die Trends weisen auf ein stetiges Wachstum der Nachfrage nach Verkehr in den kommenden Jahren hin.  In unserem Kanton verläuft die Entwicklung ähnlich wie auf nationaler Ebene und wie in den Nachbarstaaten: Der wirtschaftliche Integrationsprozess, die Dynamiken der Produktions-Organisation und die Siedlungsentwicklung schaffen neue Bedürfnisse.  Die Befriedigung dieser Bedürfnisse hängt zu grossen Teilen vom Verkehrssystem ab. Dieses ist auch entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit einer Region, für deren Raumentwicklung und deren Umweltbedingungen. In Anbetracht dieser Entwicklungstrends hat der Kanton zusammen mit den SBB die Realisierung eines neuen regionalen Bahnsystems, das die Attraktivität der bestehenden Dienstleistungen steigern und einen Beitrag an die Lösung der absehbaren Mobilitätsprobleme leisten soll, vorangetrieben.  Das Grundprinzip dieses neuen Bahnsystems (Tilo) besteht darin, zwischen den Agglomerationen Locarno, Bellinzona, Lugano, Mendrisio-Chiasso, Como und Varese schnelle, häufige und direkte Verbindungen zu schaffen.

Das Projekt kann stufenweise umgesetzt werden:

Die erste Etappe beginnt am 12. Dezember 2004 mit dem neuen Fahrplan. Ab diesem Datum gilt auf den Strecken Bellinzona-Chiasso und Bellinzona-Locarno der Halbstundentakt. Die zweite Phase ist bereits in Arbeit. Es handelt sich dabei um die Anbindung von Lugano an Varese und den internationalen Flughafen Malpensa.  Heute gibt es für diese Strecke noch keine Dienstleistung, die diesen Namen verdienen würde. Das Vorprojekt, das in den vergangenen zwei Jahren vom Kanton Tessin, der Region Lombardei, den SBB und den italienischen Eisenbahnen FS/RFI gemeinsam erarbeitet wurde, beruht auf drei Zielsetzungen:

  • Anbindung der Agglomeration Varese an dasTessin
  • bessere Verbindungen zwischen dem Südtessin und der Westschweiz dank dem Anschluss an die Simplonlinie bei Gallarate
  • Anbindung der Gotthardlinie an den Flughafen Malpensa.

Einschlägige Studien haben ergeben, dass dieses Projekt, das aus einer Anpassung der bestehenden Strecke zwischen Mendrisio und Stabio sowie dem Bau eines neuen Trassees von ca. 7 km Länge zwischen Stabio und Arcisate (Anschluss an die bestehende Strecke Varese - Porto Ceresio) besteht, technisch machbar ist. Auf der italienischen Seite werden Anpassungen auf der Linie in Richtung Varese nötig sein.  Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Projekt interessant, da es ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist und nur mässige Investitionen erfordert.  Auf Schweizer Seite dürften sich die Kosten auf schätzungsweise rund 130 Mio. Franken belaufen.  Mit dieser Verbindung werden Varese ab Lugano in einer halben Stunde und Malpensa in weniger als einer Stunde erreichbar sein.

Ein Abkommen zwischen dem Kanton Tessin, den SBB und dem Bund hat die Grundlagen geschaffen, um die Vorarbeiten für das definitive und für die Baubewilligung nötige Projekt in Angriff zu nehmen. Offen bleiben hingegen die Finanzierungsmodalitäten der eigentlichen Bauarbeiten. Zu diesem Zweck hat das Tessin eine Zusammenarbeit mit den Kantonen Genf und Zürich eingeleitet, um gemeinsam bei den Bundesbehörden Unterstützung für die drei für die wirtschaftliche Zukunft unserer Regionen entscheidenden Projekte zu beantragen.  Ein konkretes Engagement des Bundes ist die unabdingbare Voraussetzung für die Realisierung dieses Projektes, die zweifellos auch eine nationale Bedeutung hat, da es zwei der wichtigsten Nord-Süd-Achsen verknüpft und den interkontinentalen Flughafen Malpensa an die Gotthardlinie anbindet.

Autori

Riccardo De Gottardi

Riccardo De Gottardi